Pressereaktionen zu "Mary, Mary"
" Die brillante und berührende Beziehungskomödie von Jean Kerr wurde vom fünfköpfigen Ensemble des Tourneetheaters "Der Grüne Wagen" ebenso brillant und berührend gespielt."
"...man ließ sich keine der vielen kleinen "Spitzen" des Dialogs entgehen, lachte ehrlich, schmunzelte bejahend und bestätigte so manches Zitat mit einem zustimmenden Augenzwinkern."
Osttiroler Bote, Lienz
"viel mehr als brillant gestaltetes Boulevard….. ein Abend in humorvoller Atmosphäre. …. unter der Regie von Thomas Stroux …amüsantes, geistreiches Boulevard, das in vielen Szenen nicht nur den „American way of life“ bot, sondern eine berührende und nicht platte Beziehung….was dabei Josef Baum (Bob Mc Kellaway), Petra Liederer (seine geschieden Frau) und Thomas Stroux (der „verkrachte” Filmschauspieler) in den Raum zauberten, war ein menschliches, allzu menschliches Psychogramm…. wirkungsvoll ergänzt durch Dieter Henkel….Es wurde ohne erhobenen Zeigefinger mit glänzend pointierten Dialogen ein Nachdenken, wie das Leben manches mal missverstandene Bahnen einschlagen kann, weil der eine Teil besser den Mund gehalten und der andere Teil besser zugehört hätte…"
Klara Kraus, Leoben-Prompt
Vom ersten Moment an überzeugte die Produktion mit einem detailreichen Bühnenbild, guten Schauspielern und witzigen Dialogen. Immer wieder lachte und „gibbelte“ das Publikum über die verzwickte Situation von Verleger Bob. Der Mittvierziger will nach einer missglückten Ehe erneut heiraten. Doch zum Einen ist die Scheidung von seiner ehemalige großen Liebe Mary noch nicht durch, zum Anderen plagen den anspruchsvollen Verleger Geldsorgen. Auf dem Buchmarkt läuft es nicht so gut für ihn und die Unterhaltungszahlungen treiben ihn zudem in den Ruin. Ex-Frau Mary soll ihm und Anwalt Oskar bei der Steuerprüfung helfen. Schnell stellt sich heraus, wie sehr das getrennte Ehepaar die gemeinsame Vergangenheit vermisst.
Auch die Darstellung des humorvollen Familienfreundes Oskar (Dieter Henkel) und des typisch amerikanischen Schauspielers Dirk (Thomas Stroux) lassen die pointenreiche Komödie schnell aufleben.
… die Charaktere entpuppen sich als hintergründig. Der verkopfte Verleger Bob alias Josef Baum gesteht sic endlich Gefühle ein und erkennt an: „Ich bin ein Mann, der verheiratet sein muss. Ich will neben jemandem einschlafen.“
Dirk zeigt echtes Interesse an Mary und tastet sich mit therapeutischem Fingerspitzengefühl statt nur mit ausgeleierten Aufreißersprüchen vor. Die größte Veränderung macht Mary durch. Die energiegeladene Schauspielerin Petra Liederer durchlebt in ihrer Rolle nicht nur die Verwandlung von einer grauen Maus zu einer selbstbewussten Frau. Sie gesteht sich auch ein, dass ihre oftmals verletzenden Witze nur ein Schutzschild vor wahren Gefühlen waren.
Martina Pohle, Witten
Aus Wien kam "Der Grüne Wagen", parkte am theater itzehoe und hatte im Gepäck "Mary, Mary", Komödie von Jean Kerr, erfolgreiche amerikanische Boulevard-Autorin. Auch kein Unbekannter: Thomas Stroux, viel beschäftigter Regisseur und Schauspieler, seit 2005 Leiter des ältesten deutschsprachigen Tournee-Unternehmens mit dem Anspruch gehobener Unterhaltung, führte Regie.
"Mary, Mary" (Fernsehzuschauern auch als "Nie wieder Mary" bekannt) ist ein Stück nach dem O-Bein-Prinzip: erst zusammen, dann getrennt, am Ende wieder gemeinsam. Der Beziehungs-Slalom, lebensnah inszeniert, vereinigt fünf Akteure, die eine Nacht und drei Akte lang aneinander vorbeireden. Am Ende, nach unglücklicher Scheidung, ein glücklich liebend Paar.
Hauptfigur ist Bob, Verleger kurz vor der Pleite. Freund Oskar rät zu Einsparungen. Eine Möglichkeit: Würde Ex-Frau Mary wieder heiraten. entfielen 10 000 Dollar Unterhalt. Ein geeigneter Kandidat ist da: Dirk, smarter Filmstar aus Hollywood. Und Bob fände Trost bei der 20 Jahre jüngeren Tiffany. Der Deal scheint zu klappen. Und platzt, als sich Bob und Mary wieder begegnen…
Die Aufführung gefiel vor allem aus zwei Gründen. Hervorragend gelungen ist zum einen das New Yorker Milieu, zu dem nicht zuletzt Rolf Doerrs Bühnenbild (mit einem prächtigen Blick auf eine typische Hausfront) beiträgt; aber auch der Schneesturm darf nicht fehlen. Zum anderen agieren die fünf Darsteller mit beeindruckender Brillanz, deren komödiantischer Schwung den Dialogen zu manchem gelungenen Bonmot verhilft.
Josef Baum, auf der Bühne und im Fernsehen ("Polizeiruf 110", "Küstenwache") vielfach präsent, glänzt mit einer ausgefeilten Charakterstudie. Sein Bob, eitel und ein sturer Hund, braucht lange, um zu erkennen: "Diesmal werden wir es schaffen." Da ist Mary, klug und temperamentvoll ("Ich hätte mich nicht scheiden lassen sollen"), am Ende einer turbulenten Nacht ganz seiner Meinung. Mit vielen Nuancen in der dankbaren Rolle: Petra Liederer. Nicht minder überzeugend: Kerstin Raunigs schmucke Tiffany, Thomas Stroux als alternder Charmeur, Dieter Henkel als schlauer Rechtsanwalt.
Der großartigen Besetzung auf der Bühne entsprach die Zustimmung im Parkett.
Norddeutsche Rundschau, Itzehoe
MARY, MARY... sorgte auf der Bühne des Festsaales für zweieinhalb Stunden unbeschwerte Unterhaltung.
Mit Herz und Witz entfaltete sich zwischen pointierten Dialogen und scharfzüngigen Sticheleien, zwischen Eitelkeiten und wohl verborgenen Verletzlichkeiten der amüsante Beziehungsreigen. Sympathische Charaktere, direkt aus dem Leben gegriffen, trafen in der Regie von Thomas Stroux aufeinander, der als Schauspieler Dirk in einer Charmeoffensive gleich selbst das Ensemble bereicherte.
Als trockener, prinzipientreuer Verleger Bob versuchte Josef Baum dabei vergeblich, das sich immer weiter ausbreitende Gefühlschaos wegzuanalysieren. Bissig, unabhängig und doch hinter der Fassade zutiefst verunsichert ließ Petra Liederer als Mary ganz allmählich den Schutzschild des Zynismus sinken.
Den warmherzigen Ruhepol im von der quirligen Gesundheitsfanatikerin Tiffany (Kerstin Raunig) vervollständigten Quintett bildete Dieter Henkel als Anwalt Oskar. Mit treffendem Wortwitz und ansteckender Spielfreude nahm das Ensemble allzu menschliche Schwächen, die Abgründe des Schauspielbetriebes, der Ehe und des ganz normalen Lebens aufs Korn. Dem unbeschwerten Theatervergnügen tat das allerdings keinen Abbruch.
Meller Kreisblatt
Mary und Bob (Petra Liederer und Josef Baum) befinden sich in der "Nachscheidungsphase". Ihre Ehe ist gescheitert und Bob will wieder heiraten. Seine Auserwählte, Tiffany (Kerstin Raunig), ist (selbstverständlich) halb so alt wie er. Als der gemeinsame Freund, Rechtsanwalt Oskar Nelson (Dieter Henkel), Mary nicht ohne Hintergedanken bittet, Bobs chaotische Steuerunterlagen zu ordnen, geraten die vermeintlich "klaren Verhältnisse" ins Wanken.
Die Zuschauer im Kurtheater erleben eine mit witzigen, intelligenten Dialogen gespickte "Aufarbeitung" und "Nachbearbeitung" einer Ehe mit, die ihnen manches "Aha-Erlebnis" beschert. Zum Beispiel bei Sätzen, die mit "Kannst du nie ... dieses oder jenes tun oder lassen" anfangen. Das Eheleben ist in der Gewohnheit und den kleinen Problemen des Alltags erstarrt. Bei diesem überraschenden Wiedersehen kommt in einem rasanten, witzigen, aber auch nachdenklichen Schlagabtausch so ziemlich alles aufs Tapet, was man aneinander auszusetzen hatte.
Mary, der die Begegnung mit Bobs "Neuer" nicht erspart bleibt, lebt auf, als Schauspieler Dirk Winston auf der Bildfläche erscheint, der geschäftlich mit Bob zu tun hat. Dieser Charmeur schenkt Mary seine volle Aufmerksamkeit und macht ihr all die Komplimente, die Bob schon lange nicht mehr über die Lippen gekommen sind. Diese Rolle ist Thomas Stroux auf den Leib geschrieben. Als Chef des Tourneetheaters "Der Grüne Wagen" hat er die Komödie "Mary, Mary" von Jean Kerr auf sein Tourneetheater zugeschnitten und auch selbst Regie geführt. Die Zuschauer kommen schnell dahinter, dass Mary und Bob keineswegs "fertig" miteinander sind. In Bob regt sich Eifersucht, als er Mary mit Dirk flirten sieht, doch Mary will auch aus der gemeinsamen Nacht mit Bob keine Konsequenzen ziehen: Sie gehöre nicht zu den Menschen, "die in ein brennendes Haus zurückrennen, um ein Andenken zu retten". Freund Oskar und auch die junge Tiffany müssen noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten, ehe Mary und Bob wieder zueinander finden. Oskar ist überzeugt, dass die beiden einander brauchen – "als gegenseitige Psychotherapie", wie er Dirk erklärt. Gescheit und "praktisch" reagiert die junge Tiffany, der inzwischen Zweifel gekommen sind, ob der 20 Jahre ältere, nicht besonders wohlhabende Bob der richtige ist. Zudem sei "ein geschiedener Ehemann an sich schon ein Risiko". Dirk verzichtet "weltmännisch" und gibt Mary den Rat, eines zu lernen, nämlich "im richtigen Augenblick den Mund zu halten". Mit Bobs Erkenntnis, dass es für den Erfolg zwar keine Regeln gibt, man aus einem Versagen aber eine Menge lernen kann, stehen die Chancen für eine Neuauflage der Beziehung von Mary und Bob nicht schlecht.
Jeder im Ensemble hat seine Rolle wunderbar und überzeugend gespielt. Die Grundstimmung im Kurtheater war gelöst und heiter und hat eher zum Kichern als zu lautem Gelächter animiert. Wer wollte, konnte sogar ein bisschen was zum Nachdenken (vielleicht über die eigene "Beziehungskiste"?) mit auf den Nachhauseweg nehmen.
Bad Homburger Woche 21.4.2011, Kathrin Staffel